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Ein Genusswochenende mit Blick auf die Riegersburg

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Wenn wir bloß ein Wochenende Zeit haben, um zu wellnessen und ein bisschen abzuschalten, möchten wir nicht weit fahren. Alles, was mehr als zwei Stunden von Wien entfernt ist, schließen wir aus. Innerhalb dieses Radius liegt das steirische Genusshotel Riegersburg, das wir bis dato nur vom Hörensagen kannten und das sich als absoluter Glücksgriff erwies. Der Genussfaktor steht hier wirklich im Fokus. Zudem hat die Region viel zu bieten.

Das Vulkanland, wie die Südoststeiermark vor ein paar Jahren PR-freundlich genannt wurde, kannten wir zwar bereits von früheren Besuchen. Über das mittlerweile Pleite gegangene Rabattportal „Daily Deal“ haben wir heuer aber erstmals im Genusshotel Riegersburg eingecheckt. Und wir waren begeistert: Von der Kulinarik, vom kleinen, aber feinen Wellnessangebot, vom traumhaften Ausblickvom hervorragenden Service und von den zahlreichen Erlebnisdestinationen in der Region. Hier unsere Highlights:

# Ankunft

Was uns am Anreisetag als erstes auffiel: Das familiär geführte Genusshotel Riegersburg ist nicht groß. Und das ist gut so. Denn so muss man nicht wie in anderen Wellnesstempeln erst drei Stockwerke rauf- und runterfahren und von einem Trakt zum nächsten wechseln, wenn man vom Zimmer ins Restaurant oder in den Saunabereich möchte. Die Zimmer haben zwar keine Minibar (was uns in einem Vier-Stern-Hotel doch etwas überrascht hat), bieten dafür aber traumhafte Ausblicke auf die namensgebende Riegersburg oder auf das südoststeirische Hügelland. Besonders gut gefallen hat uns die persönliche Begrüßung: Neue Gäste werden bei der Ankunft auf einem Aushang an der Rezeption willkommen geheißen. Das ist zwar simpel, hinterlässt aber einen sympathischen Eindruck. Zudem bekommt man zu Beginn des Aufenthalts nicht nur einen Willkommensmost, an dem man im gemütlichen Kaminzimmer nippt, während man die gewünschten Gerichte fürs 5-Gang-Abendmenü bestellt – sondern auch Voucher für diverse Führungen bzw. Verkostungen in der Genussregion Vulkanland. Etwa in der Edelbrand- und Essigmanufaktur Gölles (die derselben Familie gehört wie das Hotel), in der nahe gelegenen Vulcano-Schinkenmanufaktur oder am Weingut Neumeister (die Angebote können saisonal variieren). Des Weiteren haben wir Gutscheine für kostenlose Weinverkostungen im Weinschloss der Familie Thaller sowie am Weinhof Kohl erhalten. Und ja, wir haben beide eingelöst. 😉

# Kulinarik

Da gibt’s nichts zu meckern. Das Frühstücksbuffet bietet eine Auswahl an Aufschnitt, Käse, Obst, Müsli, weichen Eiern und zwei warmen Gerichten (unter anderem gab’s bei uns Griesbrei sowie Eierspeis und Würstchen). Der Kaffee wird an den Tisch gebracht und den Saft kann man sich an der Presse aus Karotten und Äpfeln selbst zusammenmixen. Wenn man morgens an den Tisch kommt, liegt dort bereits die Morgenpost des Hotels, in der man die gewünschten Speisen fürs Dinner ankreuzen kann.

Wir hatten jedes Mal die Wahl zwischen zwei Vorspeisen, zwei Suppen, drei Hauptgerichten (üblicherweise Fleisch, Fisch & Vegetarisches) sowie drei Desserts. Und eines müssen wir wirklich sagen: Wir waren von der Qualität des Abendessens begeistert! Die Speisen sind nicht nur kreativ arrangiert und punkto Geschmack hervorragend, sondern auch fürs Auge angerichtet. Als wir Anfang Dezember ein Wochenende im Genusshotel Riegersburg verbrachten, standen unter anderem Geräucherte Entenbrustrolle, Knuspriger Hatzendorfer Schafskäse, Gebackenes gesurtes Wangerl vom Duroc-Schwein oder Roh marinierte rote Rübe (an zwei Abenden) als Vorspeisen zur Auswahl. Als Hauptspeisen wurden etwa Geschmortes Kalbsschulterscherzel mit Speckzwetschken sowie Gebratenes Saiblingfilet mit geröstetem Senfkohl und Safransauce kredenzt. Und als Nachspeisen hatten wir zum Beispiel Zotter-Gewürz-Schokolademus, Creme Brulee oder die „genussvolle Käsevariation“.

# Service

Das Personal ist sehr freundlich und aufmerksam. Das merkt man beim Service im Restaurant und im Kaminzimmer ebenso wie bei etwaigen Sonderwünschen. So war es in unserem Fall etwa der Late-Check-out am Abreisetag überhaupt kein Problem.

# Erholungsfaktor

Auch in dieser Hinsicht blieben keine Wünsche offen. Der Wellnessbereich, der hier „Wohlfühlbereich“ genannt wird, ist zwar überschaubar, bietet mit Dampfbad, Sauna, Massageraum, Tee- und Obst-Theke, einem etwas größerem sowie einem erhöhten Panorama-Relax-Raum und einem etwa 27 Grad „warmem“ Outdoor-Pool (mit Blick auf die Riegersburg) aber alles, was man zur Entspannung braucht. Sehr viel Zeit haben wir allerdings nicht hier verbracht, weil die Region wirklich viele Ausflugsmöglichkeiten bietet.

# Ausflugziele

Wer das Vulkanland, das früher einfach nur Südoststeiermark hieß, besucht, sollte sich Zeit nehmen. Die Bezeichnung Genussregion ist wirklich keine Übertreibung, denn abgesehen von zahlreichen Weingütern und Buschenschanken, gibt es auch eine Reihe anderer interessanter Destinationen für Feinschmecker. Mit den Gutscheinen, die man bei der Ankunft im Genusshotel Riegersburg bekommt, kann man, wie gesagt, die Gölles-Edelbrand- und Essig-Manufaktur oder das bekannte Weingut Neumeister besuchen. Im Zuge von Führungen, die zu bestimmten Uhrzeiten angeboten werden, stehen dort auch Verkostungen auf dem Programm.

Wir haben uns aber für die Vulcano-Schinkenmanufaktur entschieden, wo wir im Rahmen „Die arme/glückliche Sau“-Tour Wissenswertes über die Geschichte der Schweinefleischproduktion in Österreich erfuhren und uns auch ein bisschen durch das aktuelle Vulcano-Sortiment kosten konnten.

Danach haben wir die Verkostungsgutscheine am imposanten Weinschloss der Familie Thaller sowie am Weinhof der Familie Kohl – beides in Großwilfersdorf – eingelöst. Familie Thaller ist, relativ untypisch für ein steirisches Weingut, in erster Linie auf Rotweine spezialisiert – wobei uns neben der Cuvee „Rochus“ auch der Chardonnay überzeugt hat. Am Weinhof Kohl, der nach einem Schicksalsschlag fest in weiblicher Hand ist, hat uns im Anschluss Oma Gertrude kompetent und freundlich beraten. Der Betrieb wurde mit der Rotweincuvee „Kohlision“ bereits steirischer Landessieger, der Uhudler-Frizzante ist aber auch nicht zu verachten. Einen großartigen Ausblick auf die Riegersburg bietet außerdem das Weingut Wippl in der Ortschaft Riegersburg, zu dem mit der Hofbergstubn ein gemütliches rustikales Restaurant mit Panoramaterrasse gehört.  Tolle Überblicke über die Weine der Region bieten weiters die Gebietsvinothek in St. Anna am Aigen sowie die Vinothek samt Weinbaumuseum) in Klöch, wo neben anderen steirischen Sorten vor allem der gebietstypische Traminer in die Auslage gestellt wird.  

Geschmackserlebnisse der anderen Art erwarten einen dagegen in der berühmten Zotter-Schokoladenmanufaktur samt Erlebniswelt und Ideenfriedhof, wo man sich durch die extravaganten Kreationen kosten kann. In der Fromagerie zu Riegersburg, wo „The Cheese Artist“ Bernhard Gruber Käsekunst mit traditionellem Handwerk kombiniert. Oder in Ruotker’s House of Whiskey, Gin & Rum in Lembach.   

Einen Ausflug wert sind aber auch die kleine Kurstadt Bad Radkersburg an der slowenischen Grenze oder die Riegersburg selbst. Letztere ist über den Winter leider geschlossen. Die neue Saison wird am 20. März mit allerlei Attraktionen – vom Klettern am Burgberg, über eine Genussmeile im Weißen Saal und einen Tag der offenen Tür in der Greifvogelwarte, bis hin zu Ritterschaukämpfen – eingeläutet. Als Alternative bieten sich zurzeit dafür etliche Adventmärkte in der Umgebung an. Etwa in der Bezirkshauptstadt Feldbach oder in der Berghofer-Mühle Fehring.

Nürnberg: Mehr als nur Rostbratwürstel

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Hamburg, Berlin oder München sind bei Touristen besonders beliebt. Neben den bekannten Metropolen hat Deutschland aber auch andere interessante Städte zu bieten, die durchaus einen Trip wert sind.  Wie etwa Nürnberg.

Mit mehr als einer halben Million Einwohner ist Nürnberg die zweitgrößte Stadt Bayerns. Ein Fakt, den man durchaus vergisst, wenn man durch die malerische Altstadt mit den bezaubernden Fachwerkhäusern spaziert. Wir waren Ende April dort. 

Hier ein paar Must-sees, wenn ihr ein paar Tage dort verbringt:

#Kaiserburg

Die Kaiserburg ist nicht nur ein Wahrzeichen von Nürnberg, von der sogenannten Burgfreiung aus hat man auch einen tollen Blick über die komplette Stadt! Von der Altstadt ist die Kaiserburg in etwa 15 Gehminuten erreichbar. 

# Wunsch-Erfüller „Schöner Brunnen“

Der Hauptmarkt unterhalb der Kaiserburg ist der Mittelpunkt der Altstadt. Im Winter findet hier der berühmte Christkindlmarkt mit Zigtausenden Besuchern statt. Im Frühling sind Verkaufsstände des Wochenmarkts aufgebaut. Den „Schönen Brunnen“ direkt am Hauptmarkt kann man eigentlich gar nicht übersehen. Was die Wenigsten wissen: Das ist kein gewöhnlicher Brunnen. Denn angeblich kann er Wünsche erfüllen, wenn man drei Mal am daran befestigten goldenen Ring dreht. Die Einheimischen schwören hingegen auf den schwarzen Ring. Dieser soll Fruchtbarkeit und Kindersegen bringen.

# Die Weißgerbergasse

Während des 2. Weltkriegs wurde Nürnberg fast gänzlich dem Erdboden gleich gemacht. Mehr als 90 Prozent der Stadt wurden zerstört. Mit 22 alten Fachwerkhäusern zählt die Weißgerbergasse heute zu den am besten erhaltenen Straßen Nürnbergs, die historischen Gebäude haben die Luftangriffe überraschend gut überstanden. Zugegeben, die Weißgerbergasse ist mittlerweile ein echter Publikumsmagnet, aber eben auch wirklich sehenswert. Zudem gibt’s hier etliche Bars und Shops.

# Handwerkerhof

Gleich neben dem Bahnhof und hinter der Stadtmauer befindet sich der Handwerkerhof (Königstor, 90402 Nürnberg). Hier findet man nicht nur eine Vielzahl an kleinen Handwerker-Läden, wie etwa einen Puppenmacher, sondern auch einige typisch fränkische Restaurants. Toll, wenn man einen kurzen Stopp einlegen möchte, etwa um ein keines Bier zu genießen. Einziger Wermutstropfen: Die Fachwerkhäuser hier sind nicht echt, sondern nachgebaut.

# Nürnberger Felsengänge

Franken ist das Gebiet mit der weltweit höchsten Brauereidichte, entsprechend zu empfehlen ist auch eine Brauereiführung. Dafür haben wir uns in die „Nürnberger Felsengänge“ begeben. Diese führen durch ein unterirdisches Labyrinth, welches sich über mehrere Stockwerke unterhalb der Stadt erstreckt.

Geschichtlicher Background: Im Mittelalter konnte jeder Bier brauen und verkaufen. Die einzige Voraussetzung dafür war, dass das Haus, in dem das Bier hergestellt wird, über einen Keller verfügt. Weil das nicht so einfach möglich war, haben sich die Stadtbewohner zusammengetan und ein insgesamt 25.000 Quadratmeter großes Labyrinth an Kellergängen gebaut, das sich sogar über mehrere Stockwerke erstreckt. Die unterirdischen Gewölbe sind unglaublich stabil und haben die Bombenangriffe im Krieg nicht nur unbeschadet überstanden, sondern auch Tausenden Nürnbergern als Luftschutzbunker das Leben gerettet.

Bei der Führung im Untergrund lernt man also einiges über die Stadt, speziell über die Kriegsjahre und erhält außerdem spannende Informationen zum Thema Bier. Wie etwa diese: Das mittlerweile als „Judenkreuz“ bekannte Symbol kennzeichnete früher micht etwa ein Haus, in dem Juden gewohnt haben, sondern zeigte bloß, dass in dem Gebäude ein Braumeister heimisch war.

Die Führung dauert etwa 45 Minuten. Danach gibt es noch in der Hausbrauerei Altstadthof zwei Biere zum Testen. 

# Am Weg mitnehmen: Albrecht-Dürer-Haus, Henkersteg und Kettensteg

Das Albrecht-Dürer-Haus – jenes Haus, in dem der Künstler Albrecht Dürer wohnte und arbeitete – sollte man bei einem Nürnberg-Besuch zumindest von außen angesehen haben. Ebenso sollte man zum Kettensteg gehen. Dieser ist Deutschlands älteste frei schwebende Hängebrücke. Und auch der Henkersteg – eine überdachte Holzbrücke über die Pegnitz – ist einen Abstecher wert. Der Steg führt zum Henkerturm – dem Eingang zum Henkerhaus, in dem einst der städtische Henker wohnte und in dessen Obergeschoß eine Ausstellung zum Thema eingerichtet ist.

# Relaxen auf der Insel Schütt

Auf der kleinen Insel in der Pegnitz kann man mitten in der Stadt prima entspannen. Im Sommer lassen die Nürnberger hier gern die Füße im Fluss baumeln. Und ist es weniger warm, empfiehlt sich ein Spaziergang am malerischen Ufer entlang. Von Mai bis Juli verwandelt sich der Großteil in einen Stadtstrand, mit Sand, Liegestühlen und Strandkörben. Letzteres haben wir aber nicht selbst erlebt, sondern von Freunden gehört.

# Kulinarik

Rostbratwürstel: Die Nürnberger Rostbratwurst ist weltbekannt. An kleinen Ständen auf der Straße werden oft drei Stück in einem Brötchen serviert. Das heißt „Drei im Weggla“ und dazu gibt es Senf.

Schäufele: Ein „Schäufele“ – so nennt sich der fränkische Braten – sollte man (zumindest als Nicht-Vegetarier) in Nürnberg probiert haben. Es stammt aus der Schweineschulter und wird komplett mit Knochen (Schulterblatt) und Fettschwarte serviert. Übrigens: Das fränkische Schäufele hat sogar einen eigenen „Fanclub“, der sich für den Erhalt des Schäufeles einsetzt und es als Leibgericht auf seiner Webseite feiert. Selbstverständlich ist auch der Schweinebraten auf vielen Speisekarten der Stadt zu finden.

Nürnberger Lebkuchen: Die Nürnberger-Lebkuchen werden nach einem Geheimrezept hergestellt, welches u.a. Nüsse, Nelken, Muskat und Zimt beinhaltet. Dadurch, dass die Stadt im Mittelalter ein großer Warenumschlagplatz war, fanden die Gewürze ihren Weg in die City.

Rotbier: Unser Tipp: Die für Nürnberg typische Biervariante unbedingt probieren. Für die Herstellung wird das Malz speziell geröstet, das gibt dem Bier seinen charakteristischen Geschmack. 

Frankenwein: Wer allerdings denkt, der Franke trinkt ausschließlich Bier, der irrt – und zwar gewaltig. Die fränkische Weinkultur hat mit einer über 1200-jährigen Geschichte eine große Tradition. Schon Goethe wusste den Frankenwein zu schätzen und ließ ihn sich flaschenweise liefern. Besonders beliebt sind Silvaner, Riesling und Müller-Thurgau – traditionell abgefüllt im typischen fränkischen Bocksbeutel (wie die birnenförmige Weinflasche genannt wird).

Und natürlich auch unbedingt einmal eine Brezn essen!

Lokaltipp:

Wirklich zu empfehlen ist das Restaurant „Zum Guldenen Stern“ (Zirkelschmiedsgasse 26, 90402 Nürnberg). Es ist die älteste Bratwurstküche der Welt und nicht nur eine urige, sondern vor allem wirklich auch gemütliche Gaststätte.

Unser Hotel-Tipp für Nürnberg

Wir haben im „Best Western Hotel Nürnberg am Hauptbahnhof“ übernachtet. Das Hotel ist vergleichsweise kostengünstig und sehr zentral gelegen. Besonders zu erwähnen, sind die absolut netten Mitarbeiter an der Rezeption – und die Gummibären zur freien Entnahme sowie zwei kostenlose Flaschen Bier in der Minibar am Zimmer.

Top 5: Die besten Frühstückslokale in Edinburgh

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In Edinburgh gibt es viele hervorragende Restaurants und mittlerweile kann man auch in etlichen Pubs wirklich gut essen. Schwer im Trend liegen zudem Frühstücks- bzw. Brunch-Lokale, die zum Teil auch eine Lunch-Karte haben. Hier unsere fünf Lieblingsfrühstückslokale – so far:

#1. Urban Angel
Ein schottisches Frühstück besteht eigentlich aus Eiern, Speck, Bratwurst, gebackenen Bohnen, gegrillten Tomaten und Pilzen, oftmals finden sich zudem Black Pudding (Blutwurst) oder das Nationalgericht Haggis (mit Innereien gefüllter Schafsmagen) auf dem Teller. Der Trend geht aber immer mehr zu gesünderen Varianten, weshalb viele Frühstückslokale regionale Bio-Produkte verarbeiten. Ein aktueller Brunch-Hotspot der Stadt ist definitiv das stets gut besuchte „Urban Angel“ (121 Hanover Street). (An der Stelle: Danke dem lieben Arbeitskollegen für den tollen Tipp!) Auf der Karte stehen vollwertiges Haferflocken-Porridge mit Goji-Beeren, eine Acai-Bowl, Avocado auf Saurteig-Toast oder aber auch – und dafür haben wir uns entschieden – Eggs Benedict (mit Speck, Forelle oder Spinat) sowie „scrambled eggs on sourdough“. Definitiv auch empfehlenswert: Der wirklich hervorragende Kaffee!
Web: www.urban-angel.co.uk  

#2. Papii
Ein paar Meter neben dem Urban Angel ist das „Pappi“ (1010 Hannover Street) zu finden. Ein Muss für Eggs-Benedict-Liebhaber, wenn es nach Bernhard geht. Neben den „eggs papii“ sind vor allem die köstlichen Smoothies und der Lachs-Bagel zu empfehlen! Ein Besuch im Papii ist perfekt für den idealen Start in Edinburgh.
Web: facebook.com/papiicafe/

#3. The Pantry
Das Stadtviertel Stockbridge ist grundsätzlich schon einen Besuch wert. Darauf gekommen sind wir wegen „The Pantry“ (1 North West Circus Place). Das Cafè bietet mit Haggis, Baked Beans und Black Pudding typisches schottisches Frühstück an. Ebenso diverse Egg-Benedict-Variationen, Porridge, Waffeln mit Bacon – oder „U.S.A! (ubiquitous smashed avocado)“. Julias Favorit: Sauerteigtoast mit pochiertem Ei, Avocado und Paprika. Neben dem Geschmack ist die Optik der liebevoll angerichteten Gerichte ein Highlight! Auch das Interieur passt und lädt zum Wohlfühlen ein: jung, kreativ und doch sehr bodenständig!
Web: thepantryedinburgh.co.uk

#4. The Blue Bear
Etwas außerhalb der zentralen Princess Street, aber definitiv einen Morgenspaziergang wert: Das „The Blue Bear“ (9 Brandon Terrace). Die Portionen sind üppig, nett angerichtet und sehr gut. Das Personal ist aufmerksam und zuvorkommend (wir hatten fälschlicherweise nur einen Espresso Macchiato anstelle eines Latte Macchiato bestellt, ein Umtausch war – trotz vorangegangener Lieferung problemlos möglich). Eggs-Benedict-Fans können hier aus mehreren Varianten auswählen. Und vor allem zu empfehlen: „The Deal“. Ein Frühstücksmenü bestehend aus einem gefülltem Bagel, der Suppe des Tages und Salat.
Web: bluebearcafe.co.uk

#5. Leo’s Beanery
Lust auf einen guten Kaffee? Ab in Leo’s Beanery (23a Howe Street)! Der Cappuccino schmeckt dort wirklich hervorragend! Die Speisekarte beinhaltet die üblichen Frühstücksfavoriten wie etwa Eggs Benedict (Bernhard war begeistert!) oder Toast mit Eiern und – auf zusätzliche Bestellung – Avocado. Geschmacklich einwandfrei! Das Lokal ist nicht groß, aber total gemütlich! Ist viel los, heißt es an den „sharing tables“ einfach: Zusammenrücken!
Web: leosbeanery.co.uk/

Geheimtipp: The Spoon
Nur wenige Schritte von der Royal Mile entfernt gibt es einen ganz besonderen Geheimtipp für Edinburgh (und für Harry-Potter-Fans): Das Spoon Cafè (6a Nicholson Street). Nachdem wir dort nur ein Glas Wein (einen überraschend feinen rumänischen Pinot Grigio) getrunken, aber nichts gegessen haben, können wir die Qualität natürlich nicht beurteilen. Die Speisen, die an den Nachbartischen serviert wurden, haben jedoch großartig ausgesehen und verführerisch gerochen. Zudem ist das Loft-artige Cafè im Vintage-Stil so groß und ausreichend mit Tischen bestückt, dass sich dort sicherlich problemlos ein Platz finden lassen sollte. Übrigens: Angeblich schrieb J.K. Rowking Anfang der 1990er-Jahre hier das erste Harry-Potter-Buch „Der Stein der Weisen“. Im Gegensatz zum „The Elephant House“, welches sich damit rühmt, der berühmten Schriftstellerin den einen oder anderen Kaffee serviert zu haben, findet sich im „The Spoon“ kein einziger Hinweis auf sie oder ihr Werk.
Web: spoonedinburgh.co.uk/

Wellness-Wochenende im Spa Resort Styria

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Für Leute, die in der Nähe von Wien ein Wochenende ausspannen wollen, ist Bad Waltersdorf ein guter Tipp. Wir haben uns hier für das Spa Resort Styria entschieden, ein 4-Stern-Superior-Wellnesshotel, das bis Jahresbeginn zur Falkensteiner-Gruppe gehörte und nun unter neuem Management weitergeführt wird. Mit dem Auto erreicht man es von der Wiener Innenstadt je nach Verkehr auf der Südautobahn in etwa 1,5 Stunden.

Eines vorweg: Anfang November – zur besten Wellness-Zeit – hatten wir das Resort trotz vergleichsweiser milder Außentemperaturen natürlich nicht für uns allein. Bereits bei der Ankunft am Freitagabend bereitete uns der volle Parkplatz mit vielen Wiener Kennzeichen auf ein relativ gut besuchtes Hotel vor. Das machte sich vor allem im gut besuchten Sauna-Bereich und im dicht belegten Relax-Raum bemerkbar. Alles in allem wurde es aber ein tolles, sehr entspannendes Genuss-Wochenende. Unser Resümee:  

# Entspannungsfaktor

Punkto Wellness-Angebot erfüllt das Spa Resort Styria alle Wünsche. Neben einem großen beheizten Thermalwasser-Innen- und Außenpool (samt Sprudelsitzbänken) mit 35 Grad Wassertemperatur und einem Outdoor-Sportbecken mit 27 Grad, gibt’s einen Süßwasser-Whirlpool mit 36 Grad und einen Kaltwasserkanal mit erfrischenden 18 Grad im Saunagarten. Ebendort finden sich auch eine Erdsauna (95 Grad), in der diverse Spezialaufgüsse (Creme-, Bier- oder auch Grapefruit-Aufguss) angeboten werden, sowie eine Finnische Sauna (80 Grad). Im Nacktbereich hat man zudem die Wahl zwischen einer Kräutersauna (60 Grad), einem Aromadampfbad (45 Grad) und einer Infrarotkabine. Ein Fitnessstudio und eine Solarium gehören ebenso zum Angebot wie ein Spa-Bereich, in dem gegen Extragebühr diverse Treatments buchbar sind, sowie ein 18-Loch-Golfplatz direkt beim Resort.

In den diversen Ruheräumen gibt es selbst bei Vollbelegung ausreichend viele Liegestühle. Uns hat allerdings der Relax-Bereich im ersten Stock des Hallenbades ausnahmsweise besser gefallen als der Entspannungsraum im Nacktbereich. 1., weil die Liegestühle hier bequemer und auf mehrere Liegewinkel einstellbar sind. Und 2., weil man durch die erhöhte Lage eine bessere Aussicht auf die Umgebung hat.

Was den Entspannungsfaktor ungemein erhöht, ist übrigens der Umstand, dass es sich beim Spa Resort Styria um ein Adults-Only-Hotel handelt. Deshalb ist es selbst im Indoor-Bade-Bereich angenehm ruhig.   

# Kulinarik

Über die Verpflegung im Rahmen der Halbpension kann man wirklich nicht meckern. Das Frühstücksbuffet spielt mit einer Station, an der das Personal individuelle Omelette- bzw. Ham-&-Eggs-Wünsche erfüllt, zwei Do-it-yourself-Saftpressen (mit entsprechendem Obst- und Gemüseangebot), gegrillten Würstchen, kaltem Aufschnitt, Käseplatte, Aufstrichen, Müslivariationen, Mehlspeisen, zwei großen Nespresso-Maschinen und einer Selbstbedienungssektbar alle Stückerln, die man sich in einem Betrieb dieser Qualität erwarten darf.

Am Abend wählt man am Tisch aus fünf Haupt- und zwei Nachspeisen jeweils eine aus. Salat, Suppe, Vorspeise und den Käse zum Abschluss des Dinners holt man sich vom Selbstbedienungsbuffet. Und die Qualität ist wirklich hervorragend. Als wir in Bad Waltersdorf waren gab es als Vorspeise etwa Bauernente mit Erdäpfelknödel, Rotkraut und Bratapfel. Bei den Hauptspeisen haben wir uns am ersten Abend für Krustlbraten vom Spanferkelrücken mit gesurtem Backerl, Schilcherkraut, Tomaten-Lauchgemüse und Serviettenknödel bzw. für gebratenes Forellenfilet auf Grapefruit-Risotto, Broccoli und Spargel-Paprikagemüse und am zweiten Abend für Backhendl mit Erdäpfel-Vogerl-Salat bzw. knusprige Schweinripperl entschieden. Zum Dessert gab’s unter anderem Slibowitz-Nockerl, Topfenknöderl mit Mohn oder Walnussauflauf. Wein-Fans dürfte auch die große nationale Weinauswahl überzeugen.

Untertags hat man im Badebistro noch die Möglichkeit, Bier, Wein, Cocktails oder Kaffee zu trinken sowie Snacks wie Flammkuchen, Sacherwürstel oder Pulled Pork und Mehlspeisen zu essen. Das kostet aber natürlich extra.

# Wellness mit Hund

Während Kinder im Spa Resort Styria nicht erlaubt sind, ist die Anreise mit Hund gestattet. Das ist in anderen Hotels zwar auch möglich, ein derart gutes Service wie hier haben wir bis dato allerdings noch nicht erlebt. So ist beim Check-in im Badezimmer bereits ein Futternapf vorbereitet. Und auf dem Schreibtisch liegen eine Dose Hundefutter, ein Leckerli sowie Gackerlsackerl als Willkommensgruß. Während unseres Aufenthalts machen die Putzfrauen zwar einen Bogen um unser Zimmer samt „Wachhund“ – hätten wir an der Rezeption aber bekannt gegeben, wann wir mit Murphy Gassi gehen, hätte sich auch die Reinigung einrichten lassen. Für das „Hundepaket“ zahlt man pro Nacht nur 15 Euro extra.

# Mitten im Grünen

Was Murphy außerdem besonders gefiel, war die Lage des Hotels mitten im Grünen. Etwas außerhalb von Bad Waltersdorf liegt es unweit eines Waldes an einem Hang – weshalb man aus dem Wellness-Bereich, aus dem Restaurant sowie von der Panoramaterrasse einen tollen Ausblick auf den Erholungsort genießt. Unser Hund schätzte allerdings wohl eher die großflächigen Austrittsmöglichkeiten rund um das Spa Resort. Spaziergänger und Radfahrer finden hier relativ verkehrsberuhigte Landstraßen und Wanderwege vor.

# Abendgestaltung

Wie in den meisten Wellnesshotels gibt es auch hier eine Hotelbar, in der abends Cocktails gemixt werden. Sehr viele verschiedene Cocktails übrigens. Von der Panoramaterrasse genießt man im Sommer wohl einen tollen Ausblick auf die Umgebung. Da wir aber Anfang November hier waren, konnten wir im Finstern nur die fernen Lichter des abendlichen Bad Waltersdorf ausnehmen. Hat uns aber nicht weiter gestört, denn im Lounge-Bereich der Bar kann man sich kostenlos diverse Brettspiele wie Schach, Mühle oder „Mensch ärgere dich nicht“ ausborgen, während man Getränke bestellt. An Samstagen gibt es zudem Live-Musik und die Möglichkeit, eine flotte Sohle aufs Parkett zu legen.

Die Idee ist zwar nicht einzigartig, was bei den Gästen des Spa Styria Resorts aber trotzdem gut ankam (auch bei uns), sind die Verkaufs- und Verkostungsmöglichkeiten, die einem hier am Abend – zumindest an den Wochenenden – geboten werden. So steht am Freitag zum Beispiel ein örtlicher Landwirt mit seinem gesamten Sortiment in der Lobby und verkauft diverse Säfte, Öle und Whiskey. Am Samstag wird dagegen zur Weinverkostung gebeten. In unserem Fall war das lokale Weingut Pichler zu Gast, dessen Weine auch im Hotel bestellt werden können, und das im Nachbarort einen beliebten Heurigen betreibt. Sämtliche Weine des wirklich großen Sortiments können kostenlos verkostet werden, ein Kaufzwang besteht nicht. Sollte man sich aber doch entscheiden, was nach Hause mitzunehmen, dann kann man bargeldlos zu Ab-Hof-Preisen einkaufen. Abgerechnet wird dann über die Hotelrechnung und die Bestellung kann bei der Abreise von der Rezeption mitgenommen werden.

# Abschied auf Raten

Sehr gut fanden wir (vor allem Murphy) die Möglichkeit des Late-Check-outs. Um 15 Euro pro Person kann man ab Abreisetag (sofern das Zimmer nicht sofort wieder benötigt wird) bis 18 Uhr verlängern und in dieser Zeit auch den Wellnessbereich weiter nutzen. Letzteres wäre wohl auch ohne Late-Check-out möglich, mit Hund wäre das aber schwierig bis unmöglich.

# Kein Lob ohne Raunzerei

Ein paar kleine Kritikpunkte haben wir aber doch. Der erste betrifft den ersten Abschnitt des FKK-Bereichs – der ist nur durch eine große Glasfront vom restlichen Badebereich getrennt – aber durch keinerlei Blickschutz. Weshalb man in diesem Abschnitt auf dem Weg ins Dampfbad die Hüllen vor den anderen Badegästen fallen lassen darf. Der Rest des FKK-Bereichs ist dann aber durch einen Erdwall abgetrennt (und „nur“ von der Restaurantterrasse einsehbar).

Der zweite Minuspunkt betrifft die Zimmer. Die sind zwar bequem und bieten mit Balkon, Minibar, Couch und Sat-TV alle Annehmlichkeiten. Die Toiletten sind aber gewöhnungsbedürftig. Wobei nicht die Sanitärbereiche per se gemeint sind, sondern die Innenarchitektur. Ein großes Panoramafenster zwischen Zimmer und Bad sorgt nämlich dafür, dass der Schlafbereich hell erleuchtet ist, wenn in der Nacht jemand die Toilette aufsucht und dort das Licht aufdreht. Oder man geht aus Rücksicht auf den Partner in der Nacht eben im Stockfinsteren aufs Klo.

Venedig: Ein Wochenende abseits touristischer Trampelpfade

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Die weltberühmte Lagunenstadt Venedig ist ein Touristenmagnet. Abseits von massiv frequentierten Hauptattraktionen, Souvenirkitsch und kriminell überteuerten Restaurants lässt es sich aber sehr romantisch und zu moderaten Preisen genießen. 

Ja, Venedig ist teuer und von Touristenmassen überlaufen. Wer rund um den Markusplatz oder im Bereich der Rialtobrücke unterwegs ist, wird während der Hauptsaison geradezu durch die schmalen Gassen geschoben. Das kann man sich aber getrost ersparen – denn auch die unbekannteren Teile Venedigs haben ihren Reiz. Und es ist durchaus möglich, die Ausgaben zu drosseln, ohne sich im Verzicht üben zu müssen. Hier unsere Vorschläge: 

# Venedig fast ohne Touristen  

Wer nicht zum ersten Mal in Venedig ist und touristische Musts wie Markusdom, Campanile oder Gondelfahrt bereits erledigt hat, tut gut daran, auch unbekanntere Grätzel anzusteuern. Besonders gut gefallen hat uns der Stadtteil Dorsoduro. Während sich riesige und bei den Venezianern verhasste Kreuzfahrtschiffe an dessen Häuserfront vorbeischieben, sind Touristen im Inneren des südwestlich gelegenen Bezirks vergleichsweise rar gesät. Und je weiter man von Attraktionen wie der barocken Kirche Santa Maria della Salute und der über den Canal Grande führenden Ponte dell’Accademia (die bei Romantikern besonders beliebt ist, weil man darauf Liebesschlösser aufhängen kann) nach Westen geht, desto weniger Menschen trifft man an. Ganz am östlichen Ende – beim Punta della Dogana alla Salute – kann man allerdings perfekt in der Sonne sitzen und den Ausblick auf die Lagune genießen.

Im Norden des Bezirks liegt zumindest seit 1161 die Kirche San Pantalon. Während in Venedig mittlerweile in jeder zweiten Kirche von Touristen Eintritt verlangt wird, ist das kurioserweise bei dieser nicht der Fall. Obwohl es an ihrer Decke mit „Martyrium und die Apotheose“ von Gian Antonio Fumiani eines der größten Leinwandgemälde der Welt zu bestaunen gibt. (Angeblich stürzte der Künstler nach Vollendung des Werks 1710 vom Gerüst zu Tode.) Nach dem Kunstgenuss kann man nur einen Steinwurf entfernt auf dem Campo Santa Margherita mit seinen zahlreichen Bars super entspannen. Wir haben hier etwa in der kleinen Cocktailbar Do Draghi einen Prosecco-Stopp eingelegt.

In Dorsoduro befinden sich auch unsere beiden Lieblingswein- und Cicchetti-Bars – die 1944 eröffnete Cantine del Vino Gia Schiavi (Fondamenta Nani, 992) sowie die nur wenige Meter davon entfernte Osteria Al Squero. Hier gibt es die besten Cicchetti (die venezianische Antwort auf Tapas) und echt gute Hausweine. Die Gäste der beiden Bars holen sich die Bestellung an der Theke ab und genießen sie bei Schönwetter draußen am Rio di San Trovaso. Die Gondel-Reparaturwerkstatt vis-a-vis der Osteria (Squero San Trovaso) ist dabei beliebtes Fotomotiv. Nur ein Tipp: Beim Al Squero sollte man es nicht zu eilig haben, die Schlange vor der Theke (bzw. vor der Toilette) ist mitunter rekordverdächtig. Am Abend wirken die dunklen und zum Teil menschenleeren Plätze und Gassen Dorsoduros geradezu gespenstisch. Lässt man sich davon aber nicht abschrecken, kann man hier sehr gut und für Venedig ungewöhnlich günstig essen gehen. Wir können etwa das Local San Basegio am gleichnamigen Campo sehr empfehlen. 

Verliebt haben wir uns auch in Teile von Cannaregio im Norden der Stadt. Insbesondere in das jüdische Viertel. An der Fondamenta dei Ormesini reiht sich ein Lokal an das nächste. Von der Weinbar angefangen, über Trattorias und Osterias, bis hin zu netten kleinen Cafes. Besonders nett war’s im Al Timon, wo die Cicchetti nur 1 Euro und der Hauswein 2,50€ kosten. Weil die Häppchen hier gar so günstig sind, bekommt man pro Bestellung nur drei pro Person und muss dazu was zu trinken bestellen. Hat man die Schlange vor der Bar aber erst einmal hinter sich, lässt es sich im Schanigarten oder auf einem zur Sitzfläche umgebauten Boot vor der Tür aber prima in der Sonne sitzen und genießen. 

In Cannaregio befindet sich übrigens auch eine der wenigen kostenlosen Attraktionen der Stadt: Venedigs engste Gasse, die Calle Varisco. Mit etwa einem halben Meter Breite wird sie für fülligere Touristen zur Herausforderung. 

Nicht wahnsinnig überlaufen sind weiters der malerische kleine Campo Santa Maria Nova, auf dem man nett frühstücken kann, der etwas stärker frequentierte Campo Santa Marina sowie der Campo San Zanipolo im Nordosten der Stadt. Auch hier zahlt sich ein Bar-Hopping wirklich aus. 

# Günstig essen und trinken

Wer sich gern durch vielfältige kalte und warme Häppchen kostet und nichts gegen etwas einfachere Hausweine hat, ist in Venedig im Paradies. In sehr vielen Lokalen werden Cicchetti angeboten: verschieden belegte Brötchen, frittierte Meeresfrüchte oder knusprige gefüllte Reisbällchen. Will man den günstigeren Vino della Casa bestellen, ordert man „Ombra“ – also einen Schatten. Das ist in Venedig die Bezeichnung für ein kleines Glas vom lokalen Wein. Besonders stimmungsvoll lässt sich das in den zahlreichen mehr oder weniger rustikalen Bacari (Gaststätten) der Stadt genießen.

Einige davon befinden sich natürlich an massiv frequentierten Touristenpfaden, andere liegen dagegen etwas abgelegen und werden auch von Einheimischen geschätzt. Zu ersterer Kategorie gehört zwar die Cantina Do Mori im Stadtteil San Polo unweit der Rialtobrücke – die stimmungsvolle kleine dunkle Bar, die zu den ältesten Bacari Venedigs zählt, sollte man aber trotzdem gesehen haben. Zumal der Hauswein echt gut ist.

In vielen Lokalen Venedigs gibt es zudem zwei Preiskategorien – wer sich für den Lokalteil mit Service entscheidet, zahlt etwas mehr als diejenigen, die mit einem Platz an der Wand oder vor dem Lokal vorliebnehmen. Es zahlt sich daher aus, an der Theke „Al Banco“ zu bestellen – also ohne Service. Insbesondere bei mehreren Cicchetti, die im Schnitt 1,50 bis 4,50 Euro kosten, summiert sich das. Apropos an der Bar bestellen. Wer dort auch gleich konsumiert, kommt in Venedig oftmals günstiger.

Besonders zu empfehlen ist das am Markusplatz, wo ein Cappuccino im ältesten Cafe Italiens, im Caffe Florian, eigentlich 10,50 Euro kostet (immerhin zahlt man die Musiker mit, die im Schanigarten mit Sicht auf Campanile und Markusdom Klassikern der Unterhaltungsmusik zum Besten geben). Ordert man dasselbe aber drinnen an der Bar, zahlt man „nur“ noch die Hälfte. Was man definitiv tun sollte, denn der Cappuccino ist hier hervorragend. Im gegenüber liegenden 1775 gegründeten Caffe Quadri verhält es sich punkto Preispolitik genauso. Und wenn man tatsächlich draußen auf dem Markusplatz ein Glas Wein oder einen Kaffee genießen möchte, dann ist es ratsam sich einen Schanigarten ohne Musikkappelle auszusuchen – so fällt zumindest der Musikbeitrag weg.

Nicht ganz so gediegen ist ein Weingeschäft in der Calle del Mondo Novo. Dort kann man zwar nichts verkosten, aber unpackbar billig einkaufen. Die Weine werden aus Glasballons in Plastikflaschen umgefüllt und der Kunde zahlt für die gewünschte Maßeinheit. Der günstigste Weißwein ist mit 2,50€ pro Liter angeschrieben. 

# Kostenlose Aussicht

Wer Venedig von oben sehen will, kann sich natürlich vorm Campanile oder vor dem noch immer als Insidertipp geltenden Turm auf der Insel San Giorgio Maggiore anstellen (und ja, der Ausblick ist von beiden auch wirklich toll).

Es geht aber auch schneller. Und gratis. Auf dem Luxuskaufhaus Fondaco dei Tedeschi direkt bei der Rialtobrücke befindet sich nämlich eine Aussichtsterrasse, von der man einen großartigen Blick über die Stadt und den Canal Grande genießen kann. Die Benützung ist zwar kostenlos, man muss via Internet allerdings ein Zeitfenster reservieren. Auf der Plattform hat man dann 15 Minuten Zeit, um die Aussicht zu genießen und Fotos zu machen. 

# Sparen beim Gondelfahren 

Die Tarife für die weltberühmten Gondelfahrten sind zwar Fixpreise, günstiger kommt man aber vor 19 Uhr. Denn bis dahin kostet die 30-Minuten-Fahrt 80 Euro, am Abend zahlt man dann 100. Charmant verhandeln kann sich allerdings auszahlen. Gerät man an einen netten Gondoliere (oder einen, der sein Tagessoll noch nicht erreicht hat), nimmt er einen vielleicht auch am Abend um 80 Euro mit. Die Fahrt durch enge Kanäle ist übrigens um einiges romantischer als die auf dem großen Canal Grande mit seinem dichten Schiffsverkehr. 

# In der Nachbarschaft

Keine Regel ohne Ausnahme. Hin und wieder muss man Menschenmassen in Kauf nehmen. Wenn man etwa den Hausstrand der Venezianer am Lido gesehen haben will (ein Mal reicht, im mondänen Seebad liegen die Badegäste nämlich zu Tausenden im heißen Sand). Oder wenn man einen Tagesausflug auf die berühmte Glasbläserinsel Murano machen möchte. Letzteres haben wir ausgelassen und uns stattdessen für die Nachbarinsel Burano mit ihren bunten Häuschen an malerischen kleinen Kanälen entschieden. Wie Murano gibt es auch hier ein spezielles Erzeugnis – und zwar Spitzenstickereien. Die werden einem zwar an buchstäblich jeder Straßenecke angeboten, die besonders günstigen sind aber aus Asien importierte Mogelpackungen.   

Hier ein paar weitere Impressionen:

München: Skurrile Highlights der bayrischen Metropole

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München ist auch abseits von Oktoberfest und Hofbräuhaus eine Reise wert. Kein Wunder, gibt es in einer der meistbesuchtesten Städte Europas abseits der bekannten Sehenswürdigkeiten doch jede Menge andere Highlights.

Wer wie wir ein verlängertes Wochenende in München verbringen will, hat viele Möglichkeiten, die Stadt kennen zu lernen. Einerseits hält die bayrische Hauptstadt zahlreiche Geheimtipps bereit und andererseits gibt es auch an berühmten Attraktionen unbekanntere Seiten zu entdecken. Hier unsere Empfehlungen:

# Vogelperspektive

Wer den Blick über die Dächer Münchens schweifen lassen möchte, kann das natürlich wie Tausende andere Touristen vom Turm der Peterskirche, im Volksmund liebevoll „Alter Peter“ genannt, tun. Und eines vorweg: der schweißtreibende Aufstieg über enge Holz- und Steintreppen zahlt sich auch wirklich aus. Denn von kaum wo lassen sich Frauenkirche, Viktualienmarkt und Neues Rathaus so Postkarten-tauglich fotografieren wie von der engen Turmgalerie. Aber Achtung: insbesondere an besucherstarken Tagen – etwa am Samstagnachmittag – steht man vor der Kassa auf der Rückseite der Peterskirche (Erwachsene zahlen 3€) schon einmal eine Dreiviertelstunde und mehr an.

Eine tolle Alternative bietet allerdings die TU München (Arcisstraße 21). Hier kann man mit dem Lift rauf aufs Dach ins Café im Vorhoelzer Forum fahren. Dort genießt man neben Getränken und Snacks ebenfalls einen super Ausblick über München. Und das ohne Anstellen und Eintritt.

# Englischer Garten einmal anders

Der Englische Garten – mit 375 Hektar eine der größten innerstädtischen Grünanlagen der Welt – ist auch dann einen Besuch wert, wenn man Chinesischen Turm, Monopteros und japanisches Teehaus (in dem übrigens regelmäßig japanische Teezeremonielle stattfinden) schon kennt. Besonders spektakuläre Fotos lassen sich etwa bei der Eisbachwelle am südlichen Ende des Gartens machen, wo die Surfer mit ihren Boards längst ein Besuchermagnet sind.

Entspannen lässt es sich im Anschluss daran bei Fräulein Grüneis. Das ehemalige Toiletthäuschen wurde zum Kiosk mit Ausschank umgebaut und erfreut sich insbesondere bei Schönwetter großer Beliebtheit. Verkauft werden Biosäfte und Fairtrade-Produkte, aber auch Salate und Bier. Und ja, ein Klo gibt’s auch noch.

# Kuriositäten

Davon gibt es in München etliche. In der Nähe der Münchner Wiesn ist im Innenhof einer Steuerberatungsgesellschaft (Ganghoferstraße 29a) zum Beispiel die Unendliche Treppe versteckt. Die Kunstinstallation kann zwar nur in Ausnahmefällen betreten werden, ist aber auf jeden Fall einen Abstecher wert.

Wer auf Skurriles steht, dürfte auch am Verrückten Eismacher (Amalienstraße 77) Gefallen finden. Über Geschmack lässt sich allerdings streiten – das Obazde-Eis oder auch die Krapfen-Variation ließen eher unsere Gesichtszüge entgleiten, das Toffifee-Eis ist dagegen ganz gut. Gegessen wird übrigens ganz Wunderland-stilecht an überdimensionalen Schwammerln.

Ebenfalls ganz weit oben auf der Skurrilitätsskala rangiert das „Michael-Jackson-Denkmal“ vor dem Hotel Bayerischer Hof. Die Anführungszeichen haben in diesem Fall durchaus Berechtigung, weil es sich eigentlich um eine Statue des Komponisten Orlando di Lasso handelt, die hier von Jackson-Fans zweckentfremdet und mit zahlreichen Fotos des „King of Pop“, Kerzen und Blumen geschmückt wurde. Posthum gewählt wurde der Standort einfach nur deswegen, weil Jackson mehrfach im Hotel Bayerischer Hof abgestiegen war.

# Stilvoll, innovativ & schrullig – besondere Lokale

Sucht man im Internet Egg-Benedict-Tipps für München, stolpert man unweigerlich über das alt-ehrwürdige Café Luitpold (Brienner Straße 11). Das Traditionskaffeehaus, das es bereits seit den 1880ern gibt überzeugt nicht nur durch eine reichhaltige (und gar nicht mal sooo teure) Frühstückskarte, sondern auch durch die hauseigene Konditorei, in der täglich frische Torten und Kuchen zubereitet werden sowie durch seine geschichtsträchtige Optik. Besonders schön sitzt man im lichtdurchfluteten Palmengarten. Es gibt auch eine Mittags- und eine Abendkarte, sonntags spielt hier außerdem eine Live-Band. Eggs Benedict mit Schinken kosten übrigens 8,50€ und sind echt ok.

FC-Bayern-München-Fans kommen dagegen in der Fan-Arena vis-a-vis des Hauptbahnhofs (Arnulfstraße 14) voll auf ihre Rechnung. Die Sportbar ist über und über mit Team-Dressen, Logos des Fußballvereins und Fotos der Spieler zutapeziert, über der Bar stehen Pokale und FC-Bayern-Bierkrüge und der ältere Herr hinter dem Tresen trägt natürlich auch die Vereinsfarben.

Ganz toll (frühstücken, Mittag essen oder eben wie wir) Abend essen kann man im Bapas (Leopoldstraße 56A), wo Bayrische Tapas serviert werden. Die kleinen Portionen von Obazdem, Ochsenmaulsalat, Schweinsbraten, Ochsenfetzen oder Pulled Pork kosten zwischen 4,50 und 6,50€, kommen echt rasch aus der Küche und schmecken ausgezeichnet. Dazu werden diverse Craft-Biere ausgeschenkt.

Ein netter Absacker ist das Raw – Münchens einzige stilechte Speed-Metal-Bar (Schleißheimer Str. 28). Im dienstags bis samstags, jeweils ab 20 Uhr, geöffneten Beisl agiert Chef Marvin als Barkeeper und DJ in Personalunion – zumindest bis DJ Zua die Regler übernimmt. Publikumswünsche werden gern erfüllt.

# Biertrinken

Möglichkeiten hierzu gibt es in München wie Sand am Meer. Biertrinken ist Nationalsport in Bayern. Wer es gern bodenständig mag, ist natürlich am zentral gelegen Viktualienmarkt oder in bekannten Biergärten wie dem Königlichen Hirschgarten (angeblich Münchens größter Betrieb dieser Art) oder dem geschichtsträchtigen Augustiner-Keller (Arnulfstraße 52) gut aufgehoben. Hier kann man traditionell zwischen Service- und Selbstbedienungszone wählen.

Craft-Beer-Fans sei aber zum Beispiel auch die kleine, aber gut sortierte Bierothek (Reichenbachstraße 22) ans Herz gelegt. Helle, Weißbiere, Stouts, Indian Pale Ales oder auch diverse belgische Schöpfungen können hier (gekühlt) getrunken sowie gekauft werden. Die Betreiber beraten gern und kompetent. So empfiehlt man uns etwa das Paulaner Bräuhaus (Kapuzinerplatz 5), wo auch Kreativbiere aus der Traditionsbrauerei ausgeschenkt werden.

Die Bierothek befindet sich übrigens im Glockenbachviertel, wo sich in den engen, kaum befahrenen Straßen zahlreiche kleine Bars und Cafés aneinanderreihen.

# Weintrinken

Wer allerdings glaubt, in München werde ausschließlich Bier getrunken, der irrt. Auch dem Thema Wein ist man hier nicht abgeneigt. Auf den Weg zum Damenspitz empfiehlt sich etwa ein Start am Viktualienmarkt. Hier gibt es unter anderem eine kleine Weinbar, die „Edle Pfälzer Weine“ ausschenkt, sowie die Lupperbar, wo sowohl Prosecco als auch Grüner Veltliner und Tapas auf der Karte stehen. Die übliche Ausschankmenge ist hier übrigens nicht das Achtl, sondern 0,2 Liter.

Gut essen und aus einem großen Weinsortiment auswählen kann man auch im manu. (Rumfordstraße 1), hier sind die Preise allerdings ein bisschen gehobener.

Wer italienische Weine mag und Shopping mit Essen und Trinken kombinieren möchte, sollte auch einmal in der geschäftige Schrannenhalle (Viktualienmarkt 15) vorbeischauen. Hier hat sich die Handelskette Eataly einquartiert, die mit einem Mix aus Bar, (Mega-)Shop und Kochschule die Massen anzieht. Uns war’s zu stressig, aber die Auswahl wäre riesig.

# Übernachten

Während Wohnen in München unpackbar teuer ist, gibt’s punkto Hotellerie für jede Preisvorstellung das Richtige. Unmittelbar beim Hauptbahnhof liegen etwa das Vier-Stern-Hotel Eden Wolff in der Arnulfstraße (das Zimmer kostet aktuell bei Booling.com 179€ pro Nacht inklusive Frühstück) sowie das günstigere Hotel Germania in der Schwanthalerstraße.

Wir haben uns für Letzteres entschieden und für zwei Nächte inklusive Frühstück insgesamt 147€ bezahlt. Das Hotel ist zwar merklich in die Jahre gekommen, aber sauber. Das Personal ist freundlich und die Putzfrau faltet sogar die Pyjamas auf dem Bett kunstvoll zusammen.  

Hier ein paar weitere Impressionen:

Sprudelnde Genüsse an der Proseccostraße

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Venetien ist nicht nur die Heimat von Prosecco und Grappa, sondern auch ein Dorado für Feinschmecker. Für ein verlängertes Wochenende ist die Region Treviso wärmstens zu empfehlen.

Etwa sechs Autostunden von Wien entfernt liegt die Proseccostraße, wo sich wirklich alles um den berühmten italienischen Schaumwein dreht. Die malerische DOCG-Region, aus der der Prosecco Superiore kommt, liegt zwischen Conegliano und Valdobbiadene und erstreckt sich auf 6000 Hektar. Ein bisschen erinnert die von Weingärten auf sanften Hügeln und steilen Hängen geprägte Landschaft an die Südsteiermark.

Unser Quartier haben wir im kleinen Örtchen Guia aufgeschlagen. Via Airbnb haben wir eine gepflegte Wohnung mit zwei Schlafzimmern gefunden, die vom örtlichen Greißler und seiner Frau vermietet wird. Allzu viel Auswahl hat man hier punkto Übernachtung zwar nicht – die Hotels der Region kann man auf einer Hand abzählen. Es gibt aber einige Agriturismi (quasi Urlaub am Bauernhof) und Frühstückspensionen. Und Privatzimmervermietung eben.

Donnerstag

Nur wenige Kilometer von Guia entfernt liegt Miane, wo wir am Donnerstagabend – unserem Anreisetag – im angeblich besten Lokal der Region einkehren: Im „Ristorante da Gigetto„. Wir entscheiden uns für das achtgängige Überraschungsmenü um vergleichsweise günstige 45 Euro und bitten den Kellner, uns zu den jeweiligen Gerichten, die von Oktopus, über Pasta mit Jakobsmuscheln, bis hin zu herzhaften Fleischgerichten reichen, passende Weine zu servieren. Das klappt so lala, auf Weinbegleitung ist man an der Proseccostraße wohl eher nicht vorbereitet. Die Speisen schmecken aber hervorragend und per se ist auch der Wein gut.

Und zu viel Wein wollen wir ohnehin nicht konsumieren. Taxis oder gar öffentliche Verbindungen sind in der sehr ländlichen Region nämlich Mangelware.

Freitag

Am Freitag führt uns unser Weg dann auf den etwa 35 Kilometer entfernten Monte Grappa, auf dessen in 1745 Metern Höhe gelegenem Gipfel Mussolini einst ein monumentales Grabmal für die Tausenden im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten errichten ließ. Zwar führt eine gut ausgebaute Straße auf den Berg, von dem sich der Panoramablick wirklich auszahlt – man sollte aber ein bisschen Zeit einkalkulieren. Denn ob vieler Serpentinen und enger Straßenabschnitte dauert eine 35-Kilometer-Fahrt hier schon einmal mehr als eine Stunde.

Dafür gibt es entlang der Strecke viel zu sehen. Man könnte etwa einen Halt im pittoresken Bassano del Grappa einlegen oder einen Abstecher ins nahe Grappa-Museum machen. Wir entscheiden uns aber für den direkten Weg auf den Berg und halten wiederholt, um Fotos für Instagram zu machen. Von mehr oder minder aktiven Hirtenhunden, die hier Schafe hüten, von Kühen, die sich beim Fressen nicht aus der Ruhe bringen lassen und von Dutzenden Paragleitern, die von den Hängen des Monte Grappa starten. Und weil 35 Kilometer am Stück unzumutbar sind, wenn man immer wieder an kleinen Trattorias vorbeikommt, halten wir an einer davon und gönnen uns eine Runde Prosecco.

Nach dem Ausflug auf den Berg machen wir im malerischen Städtchen Asolo (auf ein Glas Prosecco) Station, bevor wir an einem Weingut halten, um mit unserer geplanten Prosecco-Einkaufstour zu beginnen.

Da die Winzer Mitte September gerade mit der Lese beschäftigt sind, sind zahlreiche Höfe geschlossen. In San Giovanni bei Valdobbiadene haben wir allerdings Glück. Im Weingut „Tenuta Guardian“ (Via Chiodari 5) lassen wir uns vom Sohn des Winzers drei verschiedene Schaumweine einschenken und erklären. Hier lernen wir, dass „Dry“ beim Prosecco nicht Trocken bedeutet, sondern lieblich. Will man tatsächlich trocken, muss man zu „Brut“ greifen. Null Zuckerrest heißt „Extra Brut“. Wir entscheiden uns für je eine Flasche Dry und Brut und bezahlen dafür zu unserer Überraschung 3,50 und 4,20 Euro.

Am Abend kehren wir in der „Trattoria alla Cima“ ein, die nicht nur für ihre Panoramaterrasse, sondern auch für ihre großen Portionen bekannt ist. Geboten wir regionale Küche zu moderaten Preisen. Ob der Bekanntheit des Lokals ist eine Reservierung empfehlenswert. Zum Essen trinken wir zur Abwechslung keinen Prosecco, sondern eine trockene weiße Cuvee vom Weingut Serafini & Vidotto, den „Phigaia El Blanco“ – der Wein ist ein Gedicht.

Samstag

Tag drei starten wir mit einem delikaten Frühstück am Landgut Borgoluce in Susegana. Zu Büffelmozzarella, regionalen Wurst- und Schinkenspezialitäten gönnen wir uns eine Prosecco- und Weinverkostung (der eine Flight besteht aus fünf verschiedenen Schaumweinen aus eigener Produktion, der andere aus einem trockenen Weiß- und zwei Rotweinen). Sämtliche landwirtschaftlichen Erzeugnisse können vor Ort auch gekauft werden.

Danach fahren wir wieder einige Weingüter an. Zuerst „Montesel“ (das Monte Sel und nicht Mont Esel ausgesprochen wird, wie der Juniorchef, der deutschsprachige Touristen gewohnt ist, betont) in Susegana (Via San Daniele 42). Dann das vom Falstaff prämierte Weingut „Bisol“ in Santo Stefano (wo die Schaumweine schon etwas mehr kosten und wo der teuerste mit 17,50€ zu Buche schlägt). Und schließlich zu „La Tordera“ in Vidor (Via Alne Bosco 23). Insbesondere die beiden letztgenannten Weingüter sind stolz, dass sie ihre Glera-Trauben (aus denen der Prosecco vinifiziert wird) in der nur 107 Hektar großen Top-Lage Cartizze angebaut haben. In allen  Betrieben werden wir kompetent und freundlich beraten. „La Tordera“ ist aber unser persönlicher Favorit – das Familienweingut vereint eine großes Spektrum, hervorragende Qualität und moderate Preise. Hier kaufen wir das meiste ein.

Mit dem Kofferraum voller Prosecco machen wir kurz bei einer regionalen Sehenswürdigkeit halt: bei der malerischen kleinen Wassermühle „Molinetto della Croda„, in der ein Museum eingerichtet ist.

Fürs Abendessen reservieren wir bereits am frühen Nachmittag einen Tisch im „Relais Dolcevista“ bei Valdobbiadene. Dort werden 1-Kilo-Steaks am offenen Feuer gegrillt (was ein Freund von uns bestellt und tatsächlich restlos aufisst), auf der Karte steht aber auch eine hervorragende Lasagne. Sehr zu empfehlen sind das Tiramisu und das Panna Cotta mit dunklen Beeren. Die Preise sind etwas höher, aber noch im anständigen Bereich.

Sonntag

Den Heimreisetag gehen wir ganz gemütlich an. Und zwar mit einem Frühstück mit Top-Aussicht in einem Wirtshaus ohne Wirt. Das heißt auch so: In der „Osteria senz ‚Oste“ bei Santo Stefano nimmt man sich selbst Speck, Schinken, Salami, Käse und natürlich Prosecco aus dem Kühlschrank bzw. Brot aus dem Regal. Die Preise stehen auf der Verpackung und bezahlt wird (möglichst ehrlich) an einer Bankomatkassa – und wenn die wie in unserem Fall nicht funktioniert, lässt man das Geld einfach in einer kleinen Spardose zurück. Die Gläser drückt man sich in einem Automaten herunter und dann genießt man den herrlichen Ausblick auf die Strada del Prosecco vom kellnerlosen Schanigarten aus.

Wer denkt, dass dies die skurrilste Sehenswürdigkeit der Region ist, der irrt. Von der Osteria führt nämlich ein schmaler Treppelweg den Weinberg hinauf. Auf dem Gipfel laden Sessel und Tische zwischen den Weinstöcken zum Verweilen ein – und daneben sind drei riesige Automaten prall gefüllt mit lokalen Spezialitäten und Prosecco.

Die letzte Station unseres Wochenendtrips nach Venetien ist das regionale Zentrum Conegliano, wo just während unseres Besuchs ein Weinfest auf de Hauptplatz stattfindet. Ansonsten finden wir das Städchen nicht besonders reizvoll. Im Juni dürfte es aber einen Besuch wert sein: denn da findet im Zentrum ein überdimensionales Dame-Spiel mit Darstellern in historischen Kostümen statt.

Hier noch ein paar weitere Eindrücke:

Siem Reap: Tourismus-Hochburg und Tor zu Angkor Wat

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Siem Reap ist die wohl bekannteste Provinz Kambodschas. Aufgrund ihrer Nähe zu den weltberühmten Tempelanlagen von Angkor (Angkor Wat) ist die Stadt in den letzten Jahren ein stark frequentiertes Reiseziel für Touristen aus aller Welt geworden. Mehr als eine Million Besucher kommen pro Jahr nach Siem Reap, dient es den meisten doch als Ausgangspunkt für die Besichtigung der weltbekannten Tempelruinen. Damit ist es der am schnellsten wachsende Ort in Kambodscha, abgesehen von der Hauptstadt Phnom Penh.

Die Haupteinnahmequelle ist dementsprechend der Tourismus. Das erkennt man nicht nur an den Massen der Tuk-Tuk-Fahrer, sondern vor allem auch an den zahlreichen Hotels, Bars, Massage-Salons und Restaurants, die sich im Zentrum aneinander reihen.

Wir haben insgesamt eineinhalb Tage in Siem Reap verbracht. Hier zusammengefasst die Highlights der Stadt:

#1. Ankor Wat

Angkor Wat bzw. der Angkor Archaeological Park gehören unumstritten zu den Must-Sees. Der Park erstreckt sich über 400 km² und gehört seit 1992 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Das Ticket kostet aktuell 37 Dollar. Rabatte gibt es, wenn man ein Ticket für mehrere Tage kauft. Die Anlage kann man entweder auf eigene Faust via Rad erkunden (zu Fuß sind die Entfernungen definitiv zu weit) oder man lässt sich via Tuk-Tuk gemütlich von A nach B bringen. Für einen privaten Chauffeur zahlt man etwa 12 Dollar pro Tag.
Seit Kurzem können die Tickets auch schon vorab via TripAdvisor online gebucht werden. Das Angebot ist von Green Era Travel, einem in Siem Reap ansässigen Reiseveranstalter. Die Bewertungen sind bis jetzt durchwegs positiv, entsprechend kann man also davon ausgehen, dass die Buchung problemlos funktioniert. Im Vergleich zum Preis am Schalter, zahlt man jedoch vergleichsweise um einiges mehr (Kostenpunkt: 50 Dollar). Wir haben unsere Tickets am Vorabend am Schalter besorgt. Das ging problemlos und ohne langes Anstellen.

Kauft man ein Ticket, kann man damit nicht nur Angkor Wat, sondern auch andere Tempel wie Bayon, Ta Phrom oder Angkor Thom besuchen und sich dabei ein wenig wie Indiana Jones auf Entdeckungsreise fühlen. Angkor Thom hat uns sogar noch mehr beeindruckt als Angkor Wat selbst.

Wichtig: Im Angkor Archaeological Park finden sich an jedem Tempel Hinweise, was erlaubt ist und was nicht. Auch punkto Kleidung gelten Regeln. Das hat mit Religion und Respekt zu tun. Grundsätzlich gilt für das Innere eines Tempels, dass die Beine bedeckt sein sollten (keine kurzen Shorts bzw. kurze Röcke, sondern eher eine längere Hose). Ebenfalls sollten Schultern und Oberarme erhüllt werden (keine kurzen Tops für Frauen bzw. ärmellose Shirts für Männer). Und: Tempel-Klettern macht festes Schuhwerk empfehlenswert.

Sonnenaufgang erleben: Zahlreiche Reiseführer legen es nahe, den Sonnenaufgang über Angkor Wat zu bestaunen. Haben wir natürlich auch gemacht. Fazit: Ja, es ist ein nettes Erlebnis. Aber keine Notwendigkeit, wenn man sich nicht um vier Uhr Früh aus dem Bett quälen möchte. Schafft man es kurz vor 8 Uhr, vor den chinesischen Reisebussen zum Tempel, ist das auch absolut ausreichend.

#2. Pub Street

Am Abend spielt sich das Leben in Siem Reap vor allem in und rund um die zentral gelegene Pub Street ab. Unzählige Lokale und Bars reihen sich hier aneinander. Dabei wird es natürlich auch entsprechend laut. In vielen Lokalen gibt es Bier um 0,5$ oder Cocktails für 1,50$. Zugegeben: Erstaunlich gute Cocktails. Natürlich haben auch wir es uns nicht nehmen lassen, am Abend nach einem ausgiebigen Spaziergang am „Ballermann von Kambodscha“ vorbeizuschauen.

Neben diversen Bars gibt es hier auch zahlreiche Restaurants. Das Speiseangebot reicht von westlicher Küche (Pizza) bis zu Khmer Food. Skurril: Straßenverkäufer bieten auch besonders ausgefallene Dinge wie Taranteln, Schlangen oder diverse Insekten zum Probieren an.

Je später der Abend wird, desto größer der Andrang in der Pub Street. Spätabends werden auch mobile Cocktailbars entlang der Straße aufgebaut.

Und natürlich dürfen die Massagesalons in so einem Vergnügungsviertel nicht fehlen. Ganzkörpermassagen kosten (je nach Entfernung vom Zentrum) ab 8 Dollar.

#3. Märkte

Nicht nur die Pub Street sorgt für regen Andrang, auch die diversen Märkte sind gut besucht, obwohl sich das Sortiment bei den einzelnen Ständen nicht wirklich unterscheidet. Zu kaufen gibt es Souvenirs, Kleidung und angeblich authentische Handwerksarbeiten. Zu erwähnen sind etwa der Art Center Night Market, der Old Market oder der Angkor Night Market. Alle Märkte sind fußläufig von der Pub Street erreichbar.

#4. Wat Preah Prom Rath – noch ein Tempel

Der Wat Preah Prom Rath ist einer der moderneren Tempel in Siem Reap, obwohl auch er schon mehr als 500 Jahre alt ist. Er ist schön verziert und ob der zahlreichen Figuren definitiv sehenswert. Es handelt sich um einen aktiven Tempel, man trifft also durchaus auch Mönche an, wenn man ihn besucht. Während wir dort waren, waren dort kaum andere Touristen anzutreffen, entsprechend ruhig war die Atmosphäre. Wat Preah Prom ist etwa fünf Gehminuten von der Pub Street entfernt, der Besuch ist kostenlos.

Sicherlich auch noch erlebenswert:

#1. Etwa einen Kilometer südlich des Stadtzentrums liegt eine Krokodilfarm. Hier leben Hunderte der Reptilien.
#2. Unweit von Siem Reap liegt der Tonle Sap, der größte Binnensee Südostasiens. Für Touristen gibt es die Möglichkeit, an Bootsausflügen teilzunehmen und die entlang des Ufers gelegenen schwimmenden Dörfer, wie etwa das „Floating Village Chong Kneas“ zu besichtigen.

Reisevoraussetzungen: Um in Kambodscha einreisen zu dürfen, muss man sich zuerst um ein Visum kümmern. Dieses kann man ganz unkompliziert online beantragen und zu Hause ausdrucken oder vor Ort bei Ankunft am Flughafen erwerben.

Zum Schluss noch ein Food-Tipp: Unbedingt zu „Madam Moch“ (021 Taphul Rd, Krong Siem Reap) gehen. Hier haben wir das wohl beste Amok Chicken der gesamten Reise gegessen!

Warschau: Ein Hotspot (nicht nur) für Hipster

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Warschau ist unattraktiv und hat nichts zu bieten? Wer das glaubt, liegt absolut falsch! Polens Hauptstadt ist ein kultureller, politischer und wirtschaftlicher Mittelpunkt – und damit definitiv einen Besuch wert. An manchen Ecken fühlt man sich wie in Berlin-Mitte. Es gibt Bio-Läden, Streetfood-Märkte und zahlreiche Lokale, vor allem eine unglaubliche Vielfalt an Craft-Beer-Bars. Hier ein paar Tipps für einen gediegenen Wochenend-Trip:

Sehenswürdigkeiten

Rein grundsätzlich: Warschau ist größer als man denkt und kaum zu Fuß zu schaffen. Am besten einfach auch mal Bahn, Bim und Bus nutzen. Die Preise für die öffentlichen Verkehrsmittel sind im Vergleich zu Wien günstig. 

  • Altstadt

Die Warschauer Altstadt ist sehr klein, muss sich vor bekannten Altstädten wie etwa der Prager definitiv aber nicht verstecken. Das beeindruckende ist: Im zweiten Weltkrieg wurde sie weitgehend zerstört und danach komplett wieder aufgebaut. Maler und Kunsthistoriker hielten sich dabei an historische Skizzen aus dem 18. Jahrhundert und bauten die Häuser originalgetreu nach, sodass die Altstadt von Warschau sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. Die hübschen Gassen und bunt verzierten Häuser eignen sich optimal als Fotomotiv.

Tipp: In der Ulica Kanonia findet man eine gusseiserne Glocke, ein Original-Überbleibsel von 1946. Man sagt, wenn man drei Mal um die Glocke läuft und sie danach anfasst, bringe das Glück.

  • Lazienkipark

Wer genug vom Sightseeing hat und einfach mal die Seele baumeln lassen möchte, dem sei ein Besuch im Lazienki-Park empfehlen. In diesem befinden sich das klassizistische Sommerschloss von König Stanislaus („Schwimmender Palast“) und viele weitere royale Gebäude wie etwa die Orangerie, Teehäuser und mehr. Vor allem bietet der Park abseits des Großstadtlärms aber genügend Platz, um für einen Moment die Seele baumeln zu lassen. Der Lazienki-Park ist so groß, dass man gut und gerne den ganzen Tag dort verbringen könnte.

Tipp: Definitiv ein Must-see and Must-hear sind die Chopin-Konzerte, welche im Lazienki-Park am Chopin-Denkmal im Sommer sonntags um 12 und 16 Uhr kostenlos stattfinden. Konzertpianisten spielen unter freien Himmel für ein buntes Publikum. 

  • Ghetto-Wall

Im zweiten Weltkrieg haben die Deutschen in Warschau ein riesiges Ghetto erbaut. Eine 18 Kilometer lange Mauer wurde errichtet, die Einwohner aus dem Gebiet ausgesiedelt und die Juden der Stadt darin eingesperrt. Es war bei Weitem eines der größten Sammellager dieser Art. Insgesamt wurden mehr als 400.000 Menschen auf diesen Raum gezwängt. Mehr als 80.000 starben aufgrund der furchtbaren Bedingungen, etwa weil sie verhungerten. Hunderttausende wurden später in den Konzentrationslagern ermordet. Eine grausame Geschichte, an die man in Warschau sehr oft erinnert wird. Bodenmarkierungen zeigen, wo die Mauer des Warschauer Ghettos einst verlief.

Tipp: Ein Stück der originalen Warschauer Mauer findet man übrigens noch im Innenhof der Ulica Złota 62.

  • Polin – Museum der Geschichte der polnischen Juden

Direkt neben dem Ehrenmal der Helden des Warschauer Ghettos, an dem Willy Brandt 1970 niederkniete, steht seit 2014 des Museum „Polin“. Darin wird die tausendjährige Geschichte jüdischen Lebens in Polen in acht verschiedenen Abteilungen – mit interessant aufbereiteten Audioguide-Touren – erzählt, eine davon ist dem Thema Holocaust gewidmet.

Tipp: Genügend Zeit einplanen. In diesem Museum kann man locker einen halben Tag verbringen, ohne gelangweilt zu sein.

  • Kulturpalast

Der Kulturpalast ist das Wahrzeichen der Stadt, auch wenn es für viele Polen zugleich auch ein Symbol der Unterdrückung ist. War es doch ein „Geschenk“ Stalins. Es werden Führungen angeboten und man kann mit dem Fahrstuhl auf die Aussichtsterrasse fahren. Die Aussicht soll toll sein, ob der langen Schlange haben wir schlussendlich jedoch darauf verzichtet.

Food & Drinks

Die schlechte Nachricht zu Beginn: Vegetarier und vor allem Veganer haben es mit der klassischen polnischen Küche wohl etwas schwer (Keine Sorge, es gibt genügend Lokale, die sich mittlerweile darauf spezialisiert haben und mit einem breiten Angebot begeistern). Dafür ist das kulinarische Angebot in Warschau aber wirklich gut und das Angebot an Restaurants / Bars riesig.

  • Strandbars am Ufer der Weichsel

Für einen abendlichen Absacker empfiehlt sich ein Drink in einer der vielen Strandbars am Ufer der Weichsel. Hier kann man im Liegestuhl sitzen und Wein oder Cocktails genießen. Zahlreiche Food-Stände bieten ein umfangreiches Angebot an Köstlichkeiten.

Übrigens: Das beliebteste alkoholische Getränk der Polen ist Bier, nicht etwa Wodka, wie man vermuten könnte. Und bei mehr als 1.000 (!) Biersorten, die es in Polen gibt, hat man auf jeden Fall genug Auswahl, um sich mal ein bisschen durchzutesten. 

  • Bar-Hopping in Praha

Praha, der Stadtteil auf der anderen Seite des Flusses, wird in vielen Reiseführern als das neue Kreuzberg beschrieben. Leider haben wir nicht so viele coole Ecken wie erhofft entdecken können. Eine Straße wollen wir für ein abendliches Bar-Hopping (hier reiht sich ein Lokal neben das andere) trotzdem unbedingt empfehlen: Die Zabkowska.

Tipp: Unbedingt einen Sprung ins W Oparach Absurdu (Zabkowska 6, 03-735 Warschau) machen und die traditionellen polnischen Pierogi (Teigtaschen gefüllt mit diversen Zutaten wie Spinat, Sauerkraut, Schinken, Fleisch – von herzhaft bis süß) probieren. Das Lokal ist urig und die Teigtaschen unglaublich gut!

  • Frühstückstipp: Bułkę przez Bibułkę

Lust auf ein gutes Frühstück? Ab ins Bułkę przez Bibułkę (Zgoda 3, 00-018 Warschau)! Dank seiner fairen Preise für wirklich gute Speisen ist der Laden so beliebt, dass man durchaus 15 bis 30 Minuten warten muss, ehe ein Tisch frei wird. Aber es lohnt sich!

  • Brunchen auf dem Frühstücksmarkt (Targ Sniadaniowy)

Allen, die gerne auf ein weiches Ei zum Frühstück verzichten und lieber erst am späten Vormittag mit etwas Deftigerem in den Tag starten, sei der Frühstücksmarkt (aleja Wojska Polskiego 1) empfohlen. In einem hübschen Wohnviertel, etwas abseits des Zentrums, findet dieser jeden Samstag und Sonntag statt. Hier kann man bei den unterschiedlichsten Ständen Köstlichkeiten aus den verschiedensten Ländern entdecken und auf Picknick-Decken oder Tischen den Tag genießen. Aber Achtung: Für ein Sektfrühstück eignet sich der Markt nicht – in Polen ist Alkoholgenuss in der Öffentlichkeit verboten.

  • Nachtmarkt Nocny Market

Abends ist der Nocny Market (Towarowa 3, 01-210 Warszawa) the place to be! Egal, ob Tachos, belgische Waffeln, Steak, Spareribs oder Dumplings: Auf dem Naschmarkt wird für jeden Geschmack etwas geboten. Dazu gibt es Clubmusik und Cocktails.

Fazit: Warschau ist reich an Geschichte, Kultur sowie jeder Menge großartiger Lokale und eignet sich daher perfekt für einen Wochenend-Trip! Wir kommen definitiv wieder!

Rom: Geheimtipps abseits der Touristenpfade

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Ein altes Sprichwort besagt: „Roma non basta una vita“ – auf Deutsch: Rom ist nicht in einem Leben zu besichtigen. Das liegt vor allem daran, dass die Stadt eine Art Freilichtmuseum im Metropolenformat ist. An nahezu jeder Ecke reiht sich ein beeindruckendes historisches Monument neben das andere, überall gibt es etwas zu entdecken. Must-Sees sind dabei unter anderem das Kolosseum, der Trevi-Brunnen, das Forum Romanum oder etwa der Petersdom. Abgesehen von den vatikanischen Museen, die eine der größten und bedeutendsten Kunst- und Kulturschätze beherbergen.

Kein Wunder, dass die ewige Stadt ob ihrer zahlreichen Highlights auch ein enormer Touristenmagnet ist. Jedes Jahr zieht es mehrere Millionen Besucher in die pulsierende Metropole. Auf der Suche nach Plätzen abseits der Massen und ein paar Geheimtipps? Bitteschön.

# Lokal-Hopping in Trastevere

Zugegeben, das Stadtviertel Trastevere ist vielleicht kein Geheimtipp mehr, finden sich mittlerweile doch auch zahlreiche Touristen dort. Dennoch gibt es im ehemalige Arbeiterviertel auf der westlichen Seite des Tibers noch immer genug tolle Lokale, in denen man vorrangig Einheimische trifft, leben dort doch nach wie vor fast ausschließlich Römer. Vor allem am Abend ist Trastevere stets voller Leben und ziehen vor allem junge Leute an.

Hier drei Tipps:

# Cantina Dei Papi
Liebt man Prosciutto, sollte man der Cantina Dei Papi (Via della Scala 71) definitiv einen Besuch abstatten. Wir sind zufällig vorbeigelaufen und konnten gerade noch ein Plätzchen ergattern. Preislich definitiv ok. Eine kleine Platte für eine Person kostet rund fünf Euro, eine kleine Flasche Wein acht Euro.

# Ma che siete venuti a fa’
Direkt im Herzen Trasteveres liegt die sympathische kleine Craft-Beer-Bar (Via Benedetta 25) mit dem Namen, der auf Deutsch in etwa so viel heißt wie „Aber was hat euch hier her getrieben?“. Sie bietet die optimale Möglichkeit unterzutauchen und dem Gewirr an Menschen einen Moment lang zu entgehen. Mit den Preisen wie sechs Euro für ein Pint und vier Euro für ein Seiterl liegt die Bar sogar noch unter dem durchschnittlichen Craft Beer-Preisen in Rom.

# Freni e Frizoni
Das Freni e Frizoni (Via del Politeama 4–6), auf Deutsch: „Bremsen und Kupplungen“ ist eine beliebte Bar am Rand von Trastevere. Nichts erinnert darin mehr an die ehemalige darin befindliche Werkstatt. Im Gegenteil. Das Lokal ist unumstritten ein Highlight für alle Hipster. Alte Möbel werden hier mit neuem Design kombiniert, Ab dem frühen Abend werden Drinks kredenzt, dazu gibt es an einem reichhaltigen Buffet jede Menge vegetarische Speisen, die man kostenfrei zu den bestellten Aperitiven genießt.

# Nachtleben in San Lorenzo
Möchte man abseits der Touristenmassen etwa günstige Cocktails genießen, sollte man sich in das Studentenviertel San Lorenzo begeben. Nicht unweit vom Bahnhof Termini entfernt, gibt es dort zahlreiche nette Bars und Kneipen, wo man wirklich nahezu ausschließlich Einheimische trifft.

# Monumento Vittorio Emanuele II: Ein toller Ausblick über die Stadt
Das Monumento Vittorio Emanuele II  am Piazza Venezia ist ein Nationaldenkmal zu Ehren des ersten Königs von Italien und zudem ein Geheimtipp für alle, die eine wundere Aussicht über Rom genießen wollen. Vom Dach des Altare werden Besucher mit einem überwältigenden Blick über die prachtvolle italienische Hauptstadt belohnt. Dazu einfach die Stufen zum Monument erklimmen und mit dem gläsernen Aufzug hinter dem Denkmal – steht man vor dem Gebäude sieht man ihn nicht – nach oben fahren.

# Italienische Spezialitäten im Mercato Centrale Roma
Direkt beim Bahnhof findet sich die neue Markthalle „Mercato Centrale Roma“. Hier haben sich Top-Köche zusammengeschlossen und servieren Pizzen, Pasta und andere typische italienische Spezialitäten wie etwa – wir lieben sie – Arancini,  frittierte und gefüllte Reisbällchen.

# Günstig Essen neben der spanischen Treppe
Essen im Zentrum von Rom muss nicht zwangsläufig teuer sein. Sogar rund um die spanische Treppe gibt es ein paar absolute Schnäppchen für Genießer. Direkt neben den Touristenattraktion befindet sich etwa das Pasta Pastificio (Via della Croce, 8). Ab 13 Uhr gibt es hier frische hausgemachte Nudeln to-go in zwei verschiedenen Sorten (eine davon ist immer vegetarisch), um nur vier Euro pro Portion. Geschmacklich einwandfrei. Da auch sehr viele Römer hier offenbar gerne zulangen, kann sich manchmal eine echte Schlange vor dem Lokal bilden. Durch die rasche Essensausgabe geht diese jedoch schnell voran. Achtung: Das Verzehren der Pasta auf den Spanischen Treppen ist nicht gestattet.

# Ein Drink am Ufer des Tiber
Im Sommer reiht sich an der Promenade des Tibers wieder ein Restaurant neben das andere. Im Juli und August besonders viel. Kulinarik, Musik und Kultur: Neben einem vielfältigen Speiseangebot begeistern Live-Acts ebenso wie eine bunte Auswahl an kleinen Shops mit Angeboten von Sommerkleidern – von Souvenirs bis zu Staubsaugern. Ein Highlight sind dabei sicherlich auch die Shisha-Bars, die am Tiber-Ufer mehrfach zu finden sind.

Etwas weniger touristisch ist es auf der daneben liegenden Tiber-Insel (italienisch: Isola Tiberina), zwischen den Brücken Ponte Garibaldi und Ponte Palatino. Im Sommer wird zur „Isola del Cinema“ und beim „Kino unter Sternen“ täglich ein anderer Film gezeigt. Auch hier werden hervorragende Weine in romantischer Atmosphäre serviert. Einfach unter die einheimischen Kino-Besucher mischen!

# Kaffeegenuss im ältesten Kaffeehaus der Stadt
Hier auch noch ein besonderer Tipp für alle Kaffeeliebhaber: Auf ins CaféSant Eustachio! Hier finden sich zwar doch zahlreiche Touristen, aber auch das älteste Cafè der Stadt. Direkt hinter dem Pantheon wird der Kaffee hier noch selbst geröstet, genau wie zu Beginn der 30er-Jahre. Tipp: Trinkt man diesen im Stehen zahlt man nur 1,50 Euro.

In diesem Sinne: Ci vediamo, Roma!
Wir kommen sicherlich auch bald wieder für ein Wochenende vorbei!