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Ein Genusswochenende mit Blick auf die Riegersburg

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Ein Genusswochenende mit Blick auf die Riegersburg

Wenn wir bloß ein Wochenende Zeit haben, um zu wellnessen und ein bisschen abzuschalten, möchten wir nicht weit fahren. Alles, was mehr als zwei Stunden von Wien entfernt ist, schließen wir aus. Innerhalb dieses Radius liegt das steirische Genusshotel Riegersburg, das wir bis dato nur vom Hörensagen kannten und das sich als absoluter Glücksgriff erwies. Der Genussfaktor steht hier wirklich im Fokus. Zudem hat die Region viel zu bieten.

Das Vulkanland, wie die Südoststeiermark vor ein paar Jahren PR-freundlich genannt wurde, kannten wir zwar bereits von früheren Besuchen. Über das mittlerweile Pleite gegangene Rabattportal „Daily Deal“ haben wir heuer aber erstmals im Genusshotel Riegersburg eingecheckt. Und wir waren begeistert: Von der Kulinarik, vom kleinen, aber feinen Wellnessangebot, vom traumhaften Ausblickvom hervorragenden Service und von den zahlreichen Erlebnisdestinationen in der Region. Hier unsere Highlights:

# Ankunft

Was uns am Anreisetag als erstes auffiel: Das familiär geführte Genusshotel Riegersburg ist nicht groß. Und das ist gut so. Denn so muss man nicht wie in anderen Wellnesstempeln erst drei Stockwerke rauf- und runterfahren und von einem Trakt zum nächsten wechseln, wenn man vom Zimmer ins Restaurant oder in den Saunabereich möchte. Die Zimmer haben zwar keine Minibar (was uns in einem Vier-Stern-Hotel doch etwas überrascht hat), bieten dafür aber traumhafte Ausblicke auf die namensgebende Riegersburg oder auf das südoststeirische Hügelland. Besonders gut gefallen hat uns die persönliche Begrüßung: Neue Gäste werden bei der Ankunft auf einem Aushang an der Rezeption willkommen geheißen. Das ist zwar simpel, hinterlässt aber einen sympathischen Eindruck. Zudem bekommt man zu Beginn des Aufenthalts nicht nur einen Willkommensmost, an dem man im gemütlichen Kaminzimmer nippt, während man die gewünschten Gerichte fürs 5-Gang-Abendmenü bestellt – sondern auch Voucher für diverse Führungen bzw. Verkostungen in der Genussregion Vulkanland. Etwa in der Edelbrand- und Essigmanufaktur Gölles (die derselben Familie gehört wie das Hotel), in der nahe gelegenen Vulcano-Schinkenmanufaktur oder am Weingut Neumeister (die Angebote können saisonal variieren). Des Weiteren haben wir Gutscheine für kostenlose Weinverkostungen im Weinschloss der Familie Thaller sowie am Weinhof Kohl erhalten. Und ja, wir haben beide eingelöst. 😉

# Kulinarik

Da gibt’s nichts zu meckern. Das Frühstücksbuffet bietet eine Auswahl an Aufschnitt, Käse, Obst, Müsli, weichen Eiern und zwei warmen Gerichten (unter anderem gab’s bei uns Griesbrei sowie Eierspeis und Würstchen). Der Kaffee wird an den Tisch gebracht und den Saft kann man sich an der Presse aus Karotten und Äpfeln selbst zusammenmixen. Wenn man morgens an den Tisch kommt, liegt dort bereits die Morgenpost des Hotels, in der man die gewünschten Speisen fürs Dinner ankreuzen kann.

Wir hatten jedes Mal die Wahl zwischen zwei Vorspeisen, zwei Suppen, drei Hauptgerichten (üblicherweise Fleisch, Fisch & Vegetarisches) sowie drei Desserts. Und eines müssen wir wirklich sagen: Wir waren von der Qualität des Abendessens begeistert! Die Speisen sind nicht nur kreativ arrangiert und punkto Geschmack hervorragend, sondern auch fürs Auge angerichtet. Als wir Anfang Dezember ein Wochenende im Genusshotel Riegersburg verbrachten, standen unter anderem Geräucherte Entenbrustrolle, Knuspriger Hatzendorfer Schafskäse, Gebackenes gesurtes Wangerl vom Duroc-Schwein oder Roh marinierte rote Rübe (an zwei Abenden) als Vorspeisen zur Auswahl. Als Hauptspeisen wurden etwa Geschmortes Kalbsschulterscherzel mit Speckzwetschken sowie Gebratenes Saiblingfilet mit geröstetem Senfkohl und Safransauce kredenzt. Und als Nachspeisen hatten wir zum Beispiel Zotter-Gewürz-Schokolademus, Creme Brulee oder die „genussvolle Käsevariation“.

# Service

Das Personal ist sehr freundlich und aufmerksam. Das merkt man beim Service im Restaurant und im Kaminzimmer ebenso wie bei etwaigen Sonderwünschen. So war es in unserem Fall etwa der Late-Check-out am Abreisetag überhaupt kein Problem.

# Erholungsfaktor

Auch in dieser Hinsicht blieben keine Wünsche offen. Der Wellnessbereich, der hier „Wohlfühlbereich“ genannt wird, ist zwar überschaubar, bietet mit Dampfbad, Sauna, Massageraum, Tee- und Obst-Theke, einem etwas größerem sowie einem erhöhten Panorama-Relax-Raum und einem etwa 27 Grad „warmem“ Outdoor-Pool (mit Blick auf die Riegersburg) aber alles, was man zur Entspannung braucht. Sehr viel Zeit haben wir allerdings nicht hier verbracht, weil die Region wirklich viele Ausflugsmöglichkeiten bietet.

# Ausflugziele

Wer das Vulkanland, das früher einfach nur Südoststeiermark hieß, besucht, sollte sich Zeit nehmen. Die Bezeichnung Genussregion ist wirklich keine Übertreibung, denn abgesehen von zahlreichen Weingütern und Buschenschanken, gibt es auch eine Reihe anderer interessanter Destinationen für Feinschmecker. Mit den Gutscheinen, die man bei der Ankunft im Genusshotel Riegersburg bekommt, kann man, wie gesagt, die Gölles-Edelbrand- und Essig-Manufaktur oder das bekannte Weingut Neumeister besuchen. Im Zuge von Führungen, die zu bestimmten Uhrzeiten angeboten werden, stehen dort auch Verkostungen auf dem Programm.

Wir haben uns aber für die Vulcano-Schinkenmanufaktur entschieden, wo wir im Rahmen „Die arme/glückliche Sau“-Tour Wissenswertes über die Geschichte der Schweinefleischproduktion in Österreich erfuhren und uns auch ein bisschen durch das aktuelle Vulcano-Sortiment kosten konnten.

Danach haben wir die Verkostungsgutscheine am imposanten Weinschloss der Familie Thaller sowie am Weinhof der Familie Kohl – beides in Großwilfersdorf – eingelöst. Familie Thaller ist, relativ untypisch für ein steirisches Weingut, in erster Linie auf Rotweine spezialisiert – wobei uns neben der Cuvee „Rochus“ auch der Chardonnay überzeugt hat. Am Weinhof Kohl, der nach einem Schicksalsschlag fest in weiblicher Hand ist, hat uns im Anschluss Oma Gertrude kompetent und freundlich beraten. Der Betrieb wurde mit der Rotweincuvee „Kohlision“ bereits steirischer Landessieger, der Uhudler-Frizzante ist aber auch nicht zu verachten. Einen großartigen Ausblick auf die Riegersburg bietet außerdem das Weingut Wippl in der Ortschaft Riegersburg, zu dem mit der Hofbergstubn ein gemütliches rustikales Restaurant mit Panoramaterrasse gehört.  Tolle Überblicke über die Weine der Region bieten weiters die Gebietsvinothek in St. Anna am Aigen sowie die Vinothek samt Weinbaumuseum) in Klöch, wo neben anderen steirischen Sorten vor allem der gebietstypische Traminer in die Auslage gestellt wird.  

Geschmackserlebnisse der anderen Art erwarten einen dagegen in der berühmten Zotter-Schokoladenmanufaktur samt Erlebniswelt und Ideenfriedhof, wo man sich durch die extravaganten Kreationen kosten kann. In der Fromagerie zu Riegersburg, wo „The Cheese Artist“ Bernhard Gruber Käsekunst mit traditionellem Handwerk kombiniert. Oder in Ruotker’s House of Whiskey, Gin & Rum in Lembach.   

Einen Ausflug wert sind aber auch die kleine Kurstadt Bad Radkersburg an der slowenischen Grenze oder die Riegersburg selbst. Letztere ist über den Winter leider geschlossen. Die neue Saison wird am 20. März mit allerlei Attraktionen – vom Klettern am Burgberg, über eine Genussmeile im Weißen Saal und einen Tag der offenen Tür in der Greifvogelwarte, bis hin zu Ritterschaukämpfen – eingeläutet. Als Alternative bieten sich zurzeit dafür etliche Adventmärkte in der Umgebung an. Etwa in der Bezirkshauptstadt Feldbach oder in der Berghofer-Mühle Fehring.